Google hat schon seit längerer Zeit angekündigt, dass ein weiterer Browser für das Betriebssystem Android erscheinen wird. Dieser soll letztendlich den Android Browser vom Markt verdrängen, welcher noch per default auf allen Android OS installiert ist. Der neue Browser soll einige Probleme beheben und bringt volle Hütte Funktionen ins Haus, also ein guter Grund näher hineinzuschauen.
Der erste eigenständige mobile Browser aus dem Hause Google, neben den längst veröffentlichten mobil Versionen von Firefox, Safari und Opera ist ein widersprüchliches Produkt. Schließlich gibt es den Android Browser, ebenfalls von Google. Nun wird das Projekt Android Browser nicht vorangetrieben, sondern der Chrome for Android ersetzt das andere Projekt, das unter einem gänzlich anderem Team entwickelt wurde.
Der erste Schock: kein Flash auf dem neuen mobil Browser. Nun wird HTML 5 auch durch Google stark vorangetrieben, während Flash nun immer weiter als Mainstream verdrängt werden soll. Die wirklich spannende Nachricht ist aber nicht das hinterherweinen nach Flash, sondern dass Google Chrome for Android nur für Android-Versionen ab 4.0+ angedacht ist. Es gibt noch nicht einmal eine Stellungnahme von Google, ob Google Chromes Mobil-Version für die Androids 3.x oder 4.x (Tablets) verfügbar sein wird. Damit erreicht der neue Browser gerade mal 1% aller Android-Nutzer.
Wieso überhaupt ein weiterer Browser für mobile Endgeräte? Neben der Vielzahl unterschiedlicher Browser ist das neue Kind auf dem Spielplatz erstmal nur eine Kopie, nämlich des Android Browsers. Jedoch hatte dieser ein zentrales Problem von Haus aus: es gab keine Auto-Updates. Dadurch, dass vor allem Smartphones beim Betriebssystem oft vom Hersteller mit einer eigenen Oberfläche überzogen werden, können Updates des Android Browsers nicht so einfach installiert werden. Google Chrome for mobile behebt das, indem es nun im Android Market verfügbar ist.
Die Feature-Liste ist lang, deshalb erstmal die wichtigsten Punkte. Wie gewohnt soll vor allem die Geschwindigkeit als Unique-Selling-Proposition herhalten. Eines der Features, die dieses Prinzip stützen, ist das Bandwith management. Sobald sich der Nutzer in einem WLAN befindet, werden Seiten, die als nächstes angefragt werden könnten (evtl. Wahrscheinlichkeitswerte oder spezielles Markup „rel=’preload'“), nachgeladen. Zum Beispiel bei den SERPs auf Google werden die ersten Ergebnisseiten schon vorgeladen, weil diese mit hoher Wahrscheinlichkeit auch angeklickt werden. Die Suchergebnisse werden übrigens in echtzeit geladen, dies wirkt in der Regel zumindest schnell (oder auch anstrengend).
Auch steht „XMLHttpRequest 2.0“ auf der Featureliste des Google Chrome Mobile. Damit können Daten asynchron über JavaScript nachgeladen werden (JavaScript Engine V8), was unter anderem auch die gefühlte Performance verbessern kann.
Daneben sind eine unbegrenzte Zahl an Tabs im Browser möglich, diese auch im privaten Modus (aka. Porn-Mode).
Das Killer-Feature könnte jedoch die Synchronisierung sein. Durch ein Google Konto kann man nicht nur Lesezeichen vom Desktop übertragen, sondern sogar derzeit geöffnete Tabs. Auf dem Rechner öffnen und unterwegs weitersurfen, so die Idee. Angedacht ist auch die Möglichkeit, die Passwörter zu übertragen.
Zum Schluss noch das Promo-Video zum Google Chrome for Android.
Wer noch mehr Features sehen will, kann für ein entwicklerseitiges Review den Blog von Maximiliano Firtman besuchen.
Hat jemand von Euch den neuen Browser live getestet? Was denkt Ihr, wird aus Flash? Wie schätzt Ihr HTML 5 auf mobilen Browsern ein?
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